Auch dieses bei unseren Kids sehr beliebte Kartenspiel ist unter einigen anderen Namen bekannt – abhängig von der jeweiligen Region oder dem Land. Aber nicht nur die Bezeichnung dieses schönen Freizeitspiels ist unterschiedlich, sondern auch die Spielregeln variieren in den verschiedenen Gegenden. Wir beschränken uns hier auf die verbreitetste Version ohne viele Spezialfälle, die man sehr leicht auch mit kleineren Kindern nachvollziehen kann. Dieses schöne Kartenspiel hat schon einige Jahre auf dem Buckel, aber keinesfalls an Beliebtheit eingebüßt.
Im Verlauf dieses Auslegespiels geht es darum, so schnell wie möglich seine Karten loszuwerden. Allerdings ist das nicht ganz so einfach, weil in den Spielregeln einige Schikanen enthalten sind, wo man wohl oder übel entweder neue Karten aufnehmen oder sogar eine Runde aussetzen muss. Wie man angesichts dieser Festlegungen vermuten könnte, wird der Spaß an diesem weitverbreiteten Kartenspiel also auch von einer gehörigen Portion Schadenfreude gespeist. Das stimmt, aber es ist ja schließlich nur ein Spiel und wer Pech hat, lacht am besten einfach mit.
Dauer eines Spiels: bis ein Spieler alle seine Karten ausgelegt hat
Spielbeschreibung:
Nach dem Mischen der Karten erhält jeder Spieler 6 Karten, die er – für die anderen Teilnehmer nicht sichtbar – als Fächer auf die Hand nimmt. Die restlichen Spielkarten werden als Stapel mit der Rückseite nach oben in die Mitte gelegt und die oberste Karte wird aufgedeckt danebengelegt.
Jeder Spieler darf pro Runde eine seiner Karten auf diese neben dem Stapel liegende Karte legen – und zwar offen aufgedeckt. Der Nachfolger des Gebers beginnt damit.
Leider darf man nicht jede Karte weglegen, sondern die Spielkarte muss zu der offen aufgedeckten Karte neben dem Stapel passen. Was heißt nun passen? Die weggelegte Karte muss entweder denselben Typ der aufgedeckten Karte haben oder von derselben Farbe sein.
Beispiele für gleichen Typ: Wenn dort eine 8 liegt, passt die 8 einer anderen Farbe dazu, wenn dort eine Dame liegt, passt auch die Dame einer anderen Farbe (Siehe Bild 1).
Beispiele für gleiche Farbe: wenn dort eine Karo 9 liegt, passt auch jede andere Karokarte wie zum Beispiel eine Karo 10 oder ein Karo König (Siehe Bild 2).
Wenn man die Spielregeln hierbei belassen würde, wäre das Spiel sicherlich schnell zu Ende. Das erste Problem könnte allerdings auftreten, wenn ein Spieler gar keine passende Karte, weder vom selben Typ, noch von derselben Farbe besitzt. Dann tritt die 1. Schikane in Kraft: Hat ein Spielteilnehmer keine passende Karte, muss er vom verdeckt liegenden Stapel eine Karte ziehen, ohne dass die anderen Spieler einen Blick auf dessen Vorderseite werfen können. (Vorsicht! Überall lauern die neugierigen Kartengrucker 🙂
Es sei denn, der Spieler besitzt einen Buben (egal von welcher Farbe). Mit einem Buben darf man sich eine andere Farbe wünschen, beispielsweise sagt der Spieler dann „Ich wünsch mir Kreuz“. Natürlich wünscht man sich immer eine Farbe, die man selber hat und hoffentlich beim nächsten Mal auslegen kann.
Wie Ihr seht, gibt es also nicht nur Schikanen, sondern ein Bube hat sogar noch den Vorteil, dass man ihn immer hinlegen darf, egal ob er von der Farbe her passt oder nicht (Siehe Bild 3).
Nun kommen nur noch zwei weitere Schikanen hinzu und wir haben alle Spielregeln beisammen. Diese betreffen alle Siebenen und alle Asse.
Wenn jemand eine 7 hinlegt – egal von welcher Farbe – muss der darauffolgende Spieler 2 Karten vom verdeckten Stapel ziehen, anstatt eine aufzunehmen. Angesichts des Hauptzieles, dass man bei diesem witzigen Kartenspiel seine Karten so schnell wie möglich loswerden möchte, ist das natürlich eine dreifache Strafe (2 ziehen und keine weglegen). (Siehe Bild 4)
Dann haben die Asse auch noch eine Sonderfunktion. Wenn jemand ein Ass hinlegt, egal von welcher Farbe, dann muss der Nachfolger einmal aussetzen, darf also keine Karte weglegen – was natürlich ein Nachteil gegenüber den anderen Spielern ist (Siehe Bild 5).
Die Siebenen und Asse dürfen natürlich nur hingelegt werden, wenn sie auch farblich zu der darunterliegenden Karte auf dem aufgedeckten Stapel passen.
Wer seine letzte Karte weg legt, tut dies mit dem Ausspruch MAU MAU. Ihr könnt selber entscheiden, ob das Spiel damit beendet ist oder ob die verbliebenen Spieler weiterspielen bis der absolute Verlierer feststeht. Probiert es aus und Ihr werdet recht bald viel Spaß dabei haben!
Zubehör:
Skatkarten mit 32 Karten, welches die Farben Karo, Herz, Pik und Kreuz besitzt – wobei jeweils eine 7, 8, 9, 10 sowie ein Bube, eine Dame, ein König und ein Ass enthalten sind; bei mehr als 5 Spielern werden eben zwei oder drei dieser Kartenspiele zusammen gemischt
Spielvarianten:
Vorschlag für eine zusätzliche Spielregel:
Wenn Ihr dieses recht einfache Kartenspiel beherrscht, könntet Ihr bezüglich der Siebenen und der Asse noch eine Erweiterung festlegen:
Wenn jemand eine 7 hinlegt, muss der Nachfolger zwei Karten ziehen, es sei denn, er besitzt selber eine 7, die er nun ebenfalls hinlegt. Dann muss nämlich der nächste Spieler sogar 4 Karten ziehen – es sei denn, er besitzt auch eine 7, die er hinlegt. Dann muss der nächste Nachfolger 6 Karten ziehen usw. Da im gesamten Kartenspiel nur vier Siebenen sind, ist die Höchststrafe also in diesem Fall, acht Karten aufnehmen zu müssen – die man fast gar nicht mehr auf einer Hand halten kann 🙂
Der zweite ergänzende Vorschlag betrifft die Asse: Bisher wissen wir, dass der Nachfolger eines Spielers, der ein Ass hingelegt hat, aussetzen muss. Nun legen wir fest, wenn dieser Spieler ebenfalls ein Ass besitzt und hinlegt, wiederum der darauffolgende Spieler nun sogar zwei Runden aussetzen muss. Es sei denn, dieser besitzt ebenfalls ein Ass und legt es hin, dann muss der nächste Spieler sage und schreibe drei Runden aussetzen. Weil maximal vier Asse im Spiel sind, ist die Höchststrafe hier also viermaliges Aussetzen! Da hat man Zeit, sich was zu trinken zu holen.
Viel Spaß bei diesem schönen Kinderkartenspiel, an dem sich gerne auch Erwachsene beteiligen dürfen! Wollen wir doch mal sehen, wie diese mit den Schikanen und Strafen klarkommen.