Mühle

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Wenn Ihr ein schönes Brettspiel sucht, das Ihr sehr gut zu zweit spielen könnt, dann empfehlen wir Euch das beliebte Mühlespiel. Dazu benötigt Ihr nur ein Mühlebrett, wie es in jeder guten Brettspiele-Sammlung enthalten ist, oder Ihr fertigt Euch diese einfache Zeichnung selber auf etwas kräftigerem Zeichenpapier oder einer Pappunterlage an. Auch auf einer hellen Essunterlage oder auf einem Stück Linoleum kann man sich mit einem CD-Marker oder einem anderen Spezialstift ein eigenes Mühlespiel für die Ewigkeit herstellen. Mit schwarzem Filzstift und Lineal ist diese Strichzeichnung sehr schnell fertiggestellt. Weiterhin benötigt Ihr noch neun weiße und neun schwarze Spielsteine. Anstelle der Original-„Damesteine“ (diese werden auch beim Brettspiel namens „Dame“ benutzt) könnte man auch unterschiedlich gefärbte Chips oder sogar zwei Arten von Münzen verwenden. Diese sollte man dann allerdings mit einem Blick sehr gut auseinanderhalten können.

Weil es bei diesem Spiel nicht ganz unerheblich ist, wer von den beiden Spielern beginnt, losen wir dies bei der ersten Runde gerechterweise durch einen Münzwurf oder durch das Fingerspiel SCHNICK SCHNACK SCHNUCK aus. Es hat sich auch eingebürgert, dass derjenige beginnen darf, der die weißen Steine besitzt. Aber auch das müsste man ja vorher irgendwie auslosen.

Spielbeschreibung:
Betrachten wir zunächst einmal das leere Mühlebrett (Siehe Bild 1):

Das beliebte Brettspiel Mühle - Bild 1

Bild 1: Das Spielfeld des Brettspieles Mühle

Um es mathematisch exakt zu beschreiben, seht Ihr drei unterschiedlich große Quadrate, welche an den Mittelpunkten der gleich langen Seiten durch Striche (Strecken) miteinander verbunden sind. Unsere Spielsteine dürfen nur auf die dadurch entstandenen Schnittpunkte oder auf die Ecken der drei Quadrate gelegt werden (also nicht in die Zwischenräume).

Nachdem feststeht, wer beginnt, darf jeder Spieler in einem Spielzug ein Steinchen auf dem Mühlebrett platzieren. Dann ist der nächste dran. Das geht so lange, bis alle 9 Spielsteine aufgebraucht sind. Anschließend darf man auf dem Mühlebrett die Steine nur noch hin und her schieben, allerdings immer nur auf einen freien Schnittpunkt (oder Eckpunkt) und auch immer nur zu einem direkt benachbarten Punkt (also nicht quer an eine beliebige Stelle des Brettes).

Das Hauptziel bei diesem Denkspiel besteht darin, auf dem Mühlebrett mit seinen eigenen Spielsteinen 3 nebeneinanderliegende Steinchen zu erreichen. Diese Anordnung bezeichnet man als „Mühle“. Wenn man das geschafft hat, darf man gleich danach einen Spielstein des Gegners entfernen. Damit hat der Gegenspieler einen deutlichen Nachteil, weil er von nun an einen Stein weniger zur Verfügung hat und es damit für ihn etwas schwerer wird, selber eine „Mühle“ zu bauen.

Sonderregel:Nach einer erreichten Mühle hat man zum Entfernen eines gegnerischen Steines freie Auswahl, ABER Spielsteine aus einer Mühle des Gegenspielers (3 gegnerische Steine nebeneinander) dürfen nicht entfernt werden! Diese stehen sozusagen unter Denkmalschutz.

Bild 2: Einige Möglichkeiten für eine "Mühle"

Bild 2: Einige Möglichkeiten für eine „Mühle“

Unser Bild2 zeigt drei Beispiele für eine erfolgreiche Mühle. Dabei hat der Spieler mit den schwarzen Steinen zwei Mühlen geschafft und der Spieler mit den weißen Steinen bisher nur eine Mühle. Wie unschwer zu erkennen ist, hat der Spieler mit den weißen Steinen jedoch vor, im unteren Bereich eine weitere Mühle zu bauen. Er braucht zwischen den bereits dort liegenden weißen Steinen nur noch einen dritten weißen Stein einzufügen. Das hängt natürlich ganz davon ab, ob er am Zuge ist. Falls jedoch der Gegner dran ist, wird er das natürlich erkennen, und einen seiner schwarzen Steine zwischen die beiden weißen Steine legen, um eine Mühle des Gegenspielers zu verhindern.

Das ist überhaupt das Problem bei diesem Spiel, wenn der Gegner nicht wäre, wäre alles pipileicht 🙂

Beim Mühlespiel ist es wie bei vielen anderen Brettspielen: Mehrfaches Spielen macht einen zum Profi, weil man aus Erfahrung lernt.

Mit dem hier Gesagten könnt Ihr bereits ein unterhaltsames Mühlespiel starten. Es fehlt nur noch die Festlegung, wann das Spiel beendet ist: Verloren hat derjenige, der als Erster weniger als drei Steine besitzt.

Noch ein heißer Tipp: Pfiffige Mühlespieler sind von Anfang an bemüht, eine sogenannte „Zwickmühle“ zu konstruieren. Ist einem das gelungen, braucht man in jedem Spielzug nur ein Steinchen hin und her zu schieben und hat damit jedes Mal eine Mühle gebaut. Dadurch kann man seinen gegnerischen Spieler ziemlich schnell fertigmachen. (Siehe Bild 3)

Bild 3: Mit einer Zwickmühle ist man klar im Vorteil.

Bild 3: Mit einer Zwickmühle ist man klar im Vorteil.

Im Bild 3 hat der Spieler mit den weißen Steinen ganz oben eine Zwickmühle gebaut. Wenn er beim nächsten Mal dran ist, braucht er den mittleren Stein seiner Mühle nur nach oben zu schieben und hat damit erneut eine Mühle geschafft. Somit darf er ein Steinchen des Gegners wegnehmen.

Damit das Spiel jedoch spannend bleibt, wurde auch hier noch eine letzte Spielregel festgelegt. Sobald man nur noch vier Steine besitzt, darf man damit ab sofort an eine beliebige freie Stelle des Mühlebrettes springen. Hier braucht man also nicht mehr darauf zu achten, dass man seinen Stein wie bisher nur auf eine benachbarte Stelle schieben darf. Das erleichtert das Bauen einer Mühle ungemein und kann selbst den gegnerischen Besitzer einer Zwickmühle in Bedrängnis bringen, denn dieser darf vielleicht noch nicht springen, weil er ja noch mehr als 4 Steine besitzt. Sobald man also hin und her hüpfen darf, wird man sofort einen eigenen Stein in eine eventuell vorhandene Zwickmühle des Gegners legen, um diese zu blockieren. Das ist erlaubt.

Wir möchten Euch auch noch einen Trick verraten. Der Gegner hat nämlich nicht nur verloren, wenn er weniger als drei Steine besitzt, sondern auch, wenn er keinen Spielzug mehr machen kann. Das könnte für Eure Strategie bedeuten, die gegnerischen Steine zu blockieren.

Bild 4 zeigt eine solche Situation. Hier hat es der Spieler mit den schwarzen Steinen geschafft, seinen Gegner mit den weißen Spielsteinen festzusetzen, sodass dieser keinen Spielzug mehr machen kann und verloren hat. Dann nützt ihm seine Mühle herzlich wenig.

Bild 4: Der Spieler mit den weißen Steinen hat verloren, weil er durch Blockade keinen Spielzug mehr machen kann.

Bild 4: Der Spieler mit den weißen Steinen hat verloren, weil er durch Blockade keinen Spielzug mehr machen kann.

Das Mühlespiel ist gerade deshalb so beliebt, weil die wenigen Spielregeln ziemlich schnell erlernt werden können. Nun kommt es nur noch darauf an, die Spielzüge des Gegners vorherzusehen und eine geplante Mühle zu verhindern, um so ganz nebenbei selber eine zu bauen. Viel Spaß dabei!

Zubehör:
ein Mühle-Brett mit 9 weißen und 9 schwarzen Spielsteinen

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